Elektronische Rechnungen (E-Invoicing)
Dieses Thema mag banal erscheinen -
doch der komplexe Hintergrund hat grosses positives Potential!
Der Gebrauch und der Nutzen von elektronischer Fakturierung entsteht, indem Firmen neue Wege des Verwendens von Technologie suchen
(und finden). Die automatische Abwicklung der elektronischen Fakturierung wird auch benutzt, um den Mittelfluss und die Kontrolle desselben zu
steuern und zu verbessern, während es Unternehmen erlaubt, Geschäfte miteinander leistungsfähiger zu gestalten.
Die Entstehung von elektronischer Fakturierung
Das Aufkommen der elektronischen Fakturierung (e-invoicing) hat sich seit seiner Entstehung Mitte der 90'er Jahre beträchtlich entwickelt.
Ursprünglich wurde auf das Beseitigen von Papier- und Portokosten fokusiert, indem man Papierrechnungen in ein Internetkompatibles Format
brachte. Daraus wurde schnell ein leistungsfähiges Werkzeug für die Optimierung von Prozessen der Aussenstände von Kundenrechnungen und
dem Steuern des Bargeldumlaufs. Dies kam überraschend für viele der ersten Anwender - wie ist es möglich, dass Einsparungen von
optimierten Prozessen und von verbessertem Bargeldumlauf 20 x mehr einbringen, als Einsparungen von Papier und Porto es sind? Eine
gleichbleibende Tendenz gibt die Antwort - während neue Technologien entwickelt werden, produzieren diese häufig weit mehr Fähigkeiten als
ursprünglich geplant. Entsprechend einer Studie durch die Kovi-Gruppe würden 53 Prozent aller Unternehmen es vorziehen, Rechnungen anstatt
auf Papier nun online zu erhalten. Für die meisten dieser Unternehmen ist dieses Kriterium bei einer Auftragserteilung mit ausschlaggebend.
Aber diese neue Schwankung in der Nachfrage nach der elektronischen Fakturierung ist nicht ausschliesslich auf Kunden bezogen. Ebenso
Lieferanten sind daran interessiert, lästige Rechnungs- und Zahlungsprozesse zu optimieren.
Die Vorteile von elektronischer Fakturierung
Kunden und Lieferanten verwenden die elektronische Fakturierung
zum Vollenden von zwei Dingen: Zuerst möchten sie
Selbstbedienungs-Anwendungen verwenden, um Geschäfte mit
einander leistungsfähiger zu gestalten. Zweitens möchten sie ihre
Fähigkeit verbessern, den Bargeldumlauf besser zu prognostizieren
und zu steuern um somit bestmögliche Geschäftsbeziehungen
sicherzustellen. Für einen Kunden bedeutet das, Rechnungsdaten in
sein Beschaffungssystem effizient und umfänglich ohne grossen
Aufwand automatisch zu übernehmen. Und das so einfach wie
möglich (unabhängig davon, ob sie ein Millionenschweres ERP
System bewirtschaften oder eine einfache KMU-Lösung haben).
Ebenso stellen Kunden damit sicher, nun umfassend Vorteile aus
Händlerrabatten zu ziehen, wenn z.B. Skonto gewährt wird und Zahlungen effizient zu koordinieren, wenn wenig Bargeld vorhanden ist
(Zahlungsrückstellungen). Oder einfach nur pünktlich zu zahlen, nicht zu früh und nicht zu spät.
Für einen Lieferanten bedeutet das nun, Kunden ununterbrochenen Zugang zu den Rechnungsdaten in jedem möglichen Format schnell zur
Verfügung zu stellen, das diese benötigen, um Reklamationen schnell abwickeln zu können (um damit die Zahlungsfrist nicht unnötig zu
strapazieren) sowie dem Erkennen, wann und wie Zahlungen ankommen, damit sie einen genauen Zahlungsfluss erhalten können um eben
wieder eine bestmögliche Prognose für den Liquiditätsplan erstellen zu können.
Automatismus ist eine gut eingespielte Eigenschaft der elektronischen Fakturierung. Aber erst vor kurzem haben Unternehmen auch entdeckt,
dass die Daten hervorragend für Mittelflussprognosen und deren Kontrolle verwendet werden können. Während elektronische Fakturierung
mittlerweile 15-20 Prozent aller Fakturierungsprozesse ausmacht und weiter wächst, fangen Kunden und Lieferanten an, mehr Informationen
darüber zu verwerten, wann und wie Zahlungen getätigt und erhalten werden. Echtzeit-Information über das Zahlungsverhalten, Streitigkeiten,
saisonale Einwirkungen, Zyklen, Sensitivität der Beträge, Inanspruchnahme von Zahlungskonditionen (z.B. 10 Tage 2% Skonto,30 Tage netto)
werden Finanz- und Treasury Teams nun schnell und umfassend zur Verfügung gestellt. Das wiederum führt zu grösserer Genauigkeit bei
Finanz- und Liquiditätsplänen.
Insbesondre Lieferanten haben nun eine gute Gelegenheit, ihre eingehenden Zahlungen durch die Verwendung von elektronischer Fakturierung
besser zu verwalten . Dies aufgrund verbesserter Übersicht und die Einführung von effizienten automatisierten Prozessen. Ein elektronisches
Fakturierungssystem stellt in Echtzeit alle Aussenstände zur Verfügung und produziert eine in hohem Grad genaue Grundlage für eine
Vorhersage. Zusätzlich können Zahlungskonditionen (wie Händlerrabatte und Nachbelastungen) in Echtzeit geändert werden, um das
Zahlungsverhalten anzuregen. Wenn ein Lieferant dringend Bargeld benötigt, beschleunigt er den Bargeldumlauf, indem er Händlerrabatte auf
geöffneten Rechnungen erhöht und dem Kunden das sofort mitteilt. In der Papierwelt wäre dies viel zu umständlich und nicht mehr zu
kontrollieren. Vertragliche Abmachungen, wie die Rechnung selbst, sind dynamischer geworden, um die Bedürfnisse des Geschäfts besser zu
erfüllen.
Eine Unternehmensfallstudie: Office-Depot
Office Depot, ein US Büro-Zulieferkonzern, ist ein gutes Beispiel, wie die elektronische Fakturierung Resultate über Papier- und
Portoeinsparungen hinaus gute Ergebnisse liefern kann und neuen Nutzen bringt.
Als Office Depot seine Implementierung 2001 anfing, war der Fokus auf dem Verringern der Papier- und Portokosten, die mit "Nachdrucken"
ebenfalls anfallen (Abklärungsaufträge mit Kopien der Rechnungen). Als sie die elektronische Fakturierung einführten und anfingen, aus immer
mehr Eigenschaften Vorteile zu generieren, bemerkten sie die grosse Auswirkung des hochstehenden Niveaus zu ihrem Geschäft. Tausende
Selbstbedienung der Kunden und Downloads wurden jeden Monat automatisch generiert und vermieden Kundenbetreuungsanrufe. Die
ausstehenden Rechnungsbeträge (DSO) hatten sich um über 20 Prozent verbessert und gaben so 10 Millionen im Nettoumlaufsvermögen frei.
Die jährlichen Einsparungen stiegen auf über 2 Millionen USD an und wuchsen über das hinaus, was ursprünglich prognostiziert wurde.
Jetzt ist Office Depot in einer Position, um seine Liquiditätsprognosen deutlich zu verbessern und die Lieferkonditionen für rüber 120.000
Firmenkunden mit einfachen Mitteln zu optimieren.
Zusammenfassung
Je mehr Kunden und Lieferanten von der elektronischen Fakturierung gebrauch machen, desto näher verbinden sie sich auf einem effizienten
Level. Elektronische Beschaffungssysteme werden fester mit Fakturierungsystemen verbunden (und umgekehrt). Bessere
Konditionsverhandlungen können mit weniger Betriebsmittel erfolgen. Kunden und Lieferanten optimieren für sich die Transparenz ihrer
Geschäftevorfälle, sowie jeder des anderen Geschäft. Lieferkonditionen werden so fliessender und stellen damit sicher, dass der Appetit für
vorhandenes, aber gebundenes, Kapital des Kunden und des Lieferanten stimuliert wird. Somit wird sichergestellt, dass beide Geschäftsparteien,
Kunden wie auch Lieferanten, gemeinsam in eine Win-Win Situation eintreten. Das ist um einiges spannender, als Papier zu archivieren.
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir zeigen Ihnen gerne, was für Ihr Unternehmen möglich ist!